Im Alltag wenden wir automatisch kognitive, soziale und motorische Verhaltensweisen an. Fühlt man sich aber häufig unsicher, leidet unter einem geringen Selbstbewusstsein und hat Angst, Fehler zu machen, kann Sozialkompetenztraining helfen.
Viele kennen es: Es gibt Tage, da möchte man sich am liebsten in sein Schneckenhaus verkriechen, fühlt sich dünnhäutig, unsicher und hat Angst, Fehler zu machen.
Unsicherheit kann ein Leben seit der Kindheit prägen, aber auch erst nach einem einschneidenen Lebensereignis auftreten. Schränken diese Ängste einen aber so sehr ein, dass man Mühe hat, auf Mitmenschen zuzugehen, ihre Sympathie zu gewinnen, sich selbstsicher zu verhalten oder seine eigenen Interessen angemessen zu vertreten, kann Sozialkompetenztraining helfen.
Im Sozialkompetenztraining bei den Psychiatrischen Diensten Münsingen entwickelt eine Gruppe von ca. 8 Teilnehmern gemeinsam ein Modell, um zu ergründen, wo der Ursprung der eigenen Unsicherheit überhaupt liegt. Kern des Programms bilden Rollenspiele. Jeder entscheidet sich für die Varianten, die ihm am meisten nützen.
Das Training umfasst drei Blöcke. Im ersten Block befassen sich die Teilnehmer damit, sein Recht aufgrund von gesellschaftlichen Normen oder dem Gesetz durchzusetzen.
Im zweiten Teil geht es darum, ein selbstsicheres Verhalten in Beziehungen aufzubauen. Das können alle Menschen aus dem nahen Umfeld – wie zum Beispiel Familie, Freunde oder Arbeitskollegen – sein – nicht nur der Lebenspartner.
Im letzten Block wird geübt, auf andere Menschen zuzugehen, wenn man von sich aus etwas von ihnen möchte.
In der Sendung praxis gsundheit «Selbstbewusst soziale Kontakte gestalten» spricht David Staudenmann mit Claudia Hänni und einer Patientin über Selbstkompetenztraining.
Ich bin selbstsicherer geworden
Monika Zurbuchen, Patientin
März 2017