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Generika – Preispolitik des Bundes gefährdet Versorgung

ExpertInnen: Lucas Schalch

Generika sind im Vergleich zu den Originalpräparaten günstiger. Doch es besteht die Gefahr, dass die Versorgung mit solch günstigen Medikamenten in der Schweiz bald nicht mehr gewährleistet werden kann. Denn der Bund sorgt mit seiner rigorosen Preispolitik dafür, dass der Schweizer Markt für Generikafirmen nicht mehr attraktiv ist. Sie ziehen sich aus dem kleinen Schweizer Markt zurück. Die Konsequenz sind Versorgungslücken für günstige Präparate.

Es braucht sichere und verlässliche Rahmenbedingungen, damit die Schweizer Bevölkerung weiterhin mit kostengünstigen Generika versorgt werden. Ansonsten muss auf die teureren Originalpräparte zurückgegriffen werden. Lucas Schalch, Geschäftsführer Intergenerika, dem Verband der Generikafirmen in der Schweiz, erklärt einfach: «Generika sind ein 1:1 Abbild von Medikamenten, deren Patentschutz abgelaufen sind». Es sind hochwertige Kopien des Originals, die von spezialisierten Firmen hergestellt und vertrieben werden.

Preispolitik treibt Firmen aus dem Markt
Seit Jahren senkt der Bund – er hat die Kompetenz, dies zu tun – die Herstellerpreise für Generika. Die Produktion von Medikamenten wurde schon vor Jahren aus Kostengründen in Billiglohnländer verlagert. Wenn Lieferketten abreissen wie während Corona, sind Versorgungsengpässe vorprogrammiert. Warum also nicht in Europa produzieren? Schlichtweg unrentabel und damit unmöglich bei den Preisvorgaben des Bundes. Der Schweizer Markt ist viel zu klein. Er macht im Vergleich zu Europa 1,6 Prozent aus. Zudem hat die Schweiz strenge Vorgaben in Bezug auf Verpackungen, Beipackzettel (mehrere Landessprachen) u.a. Firmen ziehen sich aus dem Schweizer Markt zurück. Generika sind in Ausland günstiger, das ist korrekt. Die meisten Länder in Europa sind nicht vergleichbar mit der Schweiz, weder in Sachen Lebenshaltungskosten noch in Sachen Lohn. Dass sich Generikafirmen zurückziehen, ist nicht nur ein Schweizer Problem, sondern schlussendlich ein Europäisches.

 

 

Wenn ein Medikament weniger als ein Kaffee kostet, stimmt etwas nicht

Lucas Schalch, Geschäftsführer Intergenerika, dem Verband der Generikafirmen in der Schweiz, bei Geri Staudenmann auf dem Sofa Jaune

Kosten Gesundheitswesen – Schritt zurück
Die Kostendiskussion im Gesundheitswesen ist allgegenwärtig. Lucas Schalch würde gerne einen Schritt zurück machen, genau hinsehen, wo es hapert, wo Effizienzsteigerungen möglich sind. Er formuliert ein sehr konkretes Anliegen: Vergütungen von Leistungen werden heute geleistet, ohne dass jegliche Qualitätsvorgaben berücksichtigt werden. Unser System ist mengengetrieben, wer mehr behandelt, erhält im Grundsatz mehr Geld. Dieser Ansatz ist falsch.

 

Unsere Beiträge bieten Ihnen hochwertige und verlässliche Informationen. Dafür stehen namhafte Expertinnen und Experten, sowie die journalistische Sorgfalt eines erfahrenen TV-Teams.

ExpertInnen:
Lucas Schalch, Geschäftsführer Intergenerika
Moderation:
Geri Staudenmann, Inhaber santémedia AG, Moderator medizinischer und gesundheitspolitischer TV-Sendungen
Produktion:
Grazia Siliberti, Mitglied der Geschäftsleitung
Herausgeber:
santémedia AG, Bern, spezialisiert auf Kommunikation im Gesundheitswesen, realisiert seit 2001 eigene, redaktionelle medizinische und gesundheitspolitische TV-Sendungen und ist in der Schweiz Marktführerin in diesem Bereich.
Beitrag erstellt:
25.09.2024
Letzte Überprüfung:
30.09.2024

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