Versorgungssicherheit mit Medikamenten hat zwei Seiten. Einerseits hat Corona Engpässe in der Lieferkette gezeigt, andererseits geht es auch um den Zugang zu innovativen Medikamenten. Dies dauert in der Schweiz aufgrund bürokratischer Hürden oft viel zu lange. David Staudenmann begrüsst auf dem Sofa Jaune im Studio von santemedia einen Experten, der weiss, weshalb Patientinnen und Patienten in der Schweiz oft verzögert von neuen, innovativen Medikamenten profitieren.
Die vips, die Vereinigung der Pharmafirmen in der Schweiz, ist einer der zwei grossen Pharmaverbände in der Schweiz. Ernst Niemack, Geschäftsführer der vips, erklärt, was es braucht, damit ein Medikament auf dem Schweizer Markt verfügbar ist und von der Krankenversicherung vergütet wird. Zuerst prüft Swissmedic das Medikament und gibt das OK, erteilt die so genannte Zulassung für die Schweiz. In den vergangenen Jahren wurden grosse Fortschritte erzielt in diesem Schritt. Danach entscheidet das Bundesamt für Gesundheit, ob das Medikament von der Krankenversicherung vergütet wird und zu welchem Preis. Leider dauert dieser Schritt viel zu lange, über 250 Tage. Das Gesetz verlangt 60 Tage. Patientinnen und Patienten, welche ein Medikament dringend benötigen, das nicht oder noch nicht vergütet wird, können einen Antrag für die Finanzierung im Einzelfall stellen. Hier beginnt für Patientinnen und Patienten ein langer Weg und Kampf im Dschungel von Gesetzen und Paragraphen. Dagegen wehrt sich die vips zu Gunsten der Patienten.
Die Kosten dürfen nicht zu Lasten der medizinischen Leistung gesenkt werden, dies hätte negative Auswirkungen auf die Behandlung der Patientinnen und Patienten
Ernst Niemack, Geschäftsführer vips Vereinigung Pharmafirmen in der Schweiz