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Grundversicherung – Luxus-Selbstbedienungsladen?

Seit Jahren steigen die Prämien der gesetzlichen Krankenversicherung, der so genannten Grundversicherung. Wer heute ein gesundheitliches Problem hat, wird bestens versorgt. Gefordert wird das medizinisch Machbare, nicht das medizinisch Sinnvolle, ganz im Sinne eines Luxus-Selbstbedienungsladens. Ist die heutige Grundversicherung überhaupt noch zeitgemäss?

Die Politik tut sich schwer, dieses heisse Eisen anzufassen. Es droht Rationierung oder Zweiklassenmedizin. Wer Prämien zahlt, will möglichst wenig zahlen, wer Patient ist, will die beste Medizin. Spitäler rüsten ihre Infrastrukturen auf, dafür bezahlen alle mit Prämien und Steuern. Auf der anderen Seite erstellen Kantone Listen mit Eingriffen, die nur noch ambulant durchgeführt werden sollen, der Bund greift in die Tarife für Ärzte ein und senkt die Medikamentenpreise. Akteure aller Couleur haben unterschiedlichste Rezepte gegen die permanente Kostensteigerung.

 

Die Illusion, dass man mit einem Klick alles lösen kann, habe ich nicht

Hans Stöckli, Ständerat SP/BE

Unter der Leitung von Geri Staudenmann lieferten sich zwei profilierte Gesundheitspolitiker dazu einen harten, aber fairen verbalen Schlagaustausch. In den Ring stiegen der Berner SP-Ständerat Hans Stöckli und SVP-Nationalrat Thomas de Courten, Kanton Baselland. Für Hans Stöckli enthält die heutige Grundversicherung alles, was einem modernen und solidarischen Land wie der Schweiz ansteht. In den Augen von Thomas de Courten braucht die Grundversicherung dringend eine Fitnesskur und muss entschlackt werden, so dass künftig bezahlt wird, was medizinisch wirklich erforderlich ist. Kantönligeist und der Schutz von Eigeninteressen aller beteiligten Akteure verunmöglichen Reformen.

Echte Reformen sind nur möglich, wenn alle an einem Tisch sitzen, gemeinsam einen Konsens finden und nicht die eigenen Interessen im Vordergrund stehen.

September 2017

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