Erstaunlich gut gehe es dem Kanton Bern – das sagt der Berner Wirtschaftsdirektor Christoph Ammann auf dem Sofa Jaune im Studio von santemedia. Die Pandemie ist nicht vorbei, trotzdem zieht er eine positive Zwischenbilanz. Die Kurzarbeitsentschädigung und das Härtefallprogramm haben gegriffen und die Wirtschaft stabilisiert. Nicht alle, aber einige Branchen nehmen wieder Schwung auf. Über «Filetstücke» der Berner Wirtschaft, den Medizinalstandort Bern, Platz 19 in einem neuen Kantonsranking und die versteckte Innovationskraft des Kantons Bern spricht Geri Staudenmann mit Regierungsrat Christoph Ammann.
Besonders gelitten haben auch im Kanton Bern die Eventbranche, Gastro und Hotellerie. Doch auch hier differenziert der Berner Wirtschaftsdirektor. Es gäbe auch Tourismusregionen, denen es trotz Pandemie gut gehe. Nach dem «Filetstück» der Berner Wirtschaft gefragt, nennt Christoph Ammann u.a. die Industrie und das Baugewerbe. Sie haben sich sehr gut über Wasser gehalten in der schwierigen Zeit.
Die Strategie des Kantons Bern hat sich auch in der Pandemie bestätigt. Der Kanton setzt stark auf den Ausbau des Medizinalstandortes Bern, zum Beispiel das Forschungszentren sitem-insel, das Schweizerische Institut für Translationale Medizin und Unternehmertum auf dem Insel Campus Bern. Christoph Ammann nennt auch die stark wachsende Startup-Szene im MedTech-Bereich, beispielsweise mit dem Sitem Startup Club – einer privaten Initiative, welche Startups fördert. Forschung und Innovation ziehen neue Firmen an. Hier sei man auf Kurs, sagt Christoph Ammann.
Ein kürzlich publiziertes Ranking der UBS setzt den Kanton Bern in Sachen Wettbewerbsfähigkeit nur auf Platz 19. Von Rankings hält der Berner Wirtschaftsdirektor nicht sehr viel. Es zeige sich immer wieder, dass sich der Kanton Bern im Gegensatz zu vielen anderen Kantonen besonderen Herausforderungen stellen muss. Der Kanton Bern sei eine Schweiz im Kleinen, mit der demografischen und der geografischen Vielfalt. Die Kriterien geben für ein Ranking den Ausschlag. Er plädiert dafür, differenziert hinzusehen. Im Kanton Bern sind 90 Prozent der Firmen KMU, also Kleine und Mittlere Unternehmen. Die Innovationskraft dieser Firmen ist teilweise enorm gross, jedoch oft unbemerkt.
Wir haben im Kanton Bern «Hidden Champions», KMU, die unbemerkt in einer Nische Weltmarktführer sind!
Regierungsrat Christoph Ammann, Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektor Kanton Bern