Der Sommer zeigte sich von seiner besten Seite. Die Temperaturen kletterten in der ganzen Schweiz auf über 30 Grad und das während Wochen. Wir verbrachten mit unseren Kindern am liebsten den ganzen Tag in der Badi. Eines Morgens hat ein Sturz in unserem Wohnzimmer die Badesaison unseres Sohnes jäh beendet.
Die Temperaturen in der Schweiz waren diesen Sommer so hoch, dass es alle zum Wasser zog. Unser Jüngster (16 Monate) hat diesen Sommer so richtig die Freude kühlen Nass entdeckt. Sei es im Meer oder in der Badi, aber auch zu Hause im kleinen Planschbecken: Seine Freude kennt keine Grenzen, wenn er spritzen kann und das mit ganzem Körpereinsatz.
Eines Morgens, wir hatten gerade das Frühstück beendet, passierte das Unglück: Bei einer Drehung ist der Kleine hingefallen. Was auf den ersten Blick nicht dramatisch aussah, klang dem Weinen nach aber sehr schmerzvoll. Wir konnten die Tränen weder mit Trösten noch mit Nuggi stoppen. Wir beschlossen, eine Arztpraxis aufzusuchen, da unsere Sorgen mit jedem Schluchzer von meinem Sohn grösser wurden.
Die Ärztin bemerkte, dass er im Bereich vom Schienbein schmerzen hatte und er wollte auch nicht mehr auf das Bein stehen. Das Röntgenbild lieferte den Beweis, dass mein Sohn sich am Schienbein einen kleinen Riss zugezogen hat.
Gips bei 34 Grad
Um das verletzte Bein kam noch am selben Tag ein Gips, was der Kleine still über sich ergehen liess. Seine Badesaison wurde damit aber abrupt unterbrochen. Drei Wochen sollte der Gips am Bein bleiben.
Am selben Nachmittag kletterte das Thermometer über 30 Grad. Was macht man mit einem kleinen Kind, das sich bei solchen Temperaturen nichts mehr wünscht als im Wasser zu planschen, wenn ein Gips ihm im Weg steht?
Die Hitze dauerte an und mit jedem Tag hatte ich mehr Mitleid mit meinem Sohn. Zu Unrecht, wie sich zeigte.
Für mich war es spannend zu sehen, wie unser Junge mit dieser Situation umging. Da er sich nicht mehr zu Fuss fortbewegen konnte, hat er wieder auf Krabbeln umgestellt. Er liess sich durch seine Verletzung nicht behindern und machte das Beste aus dieser Situation. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er mit dem Gips unglücklich war. Ich denke hier können wir Erwachsene etwas von den Kindern lernen. Wir können uns manchmal nur sehr mühsam an neuen Situationen anpassen und brauchen lange, um einen Umstand zu akzeptieren.
Nach mehreren Tagen mit Temperaturen über 30 Grad, haben wir unserem Kleinen dann doch kurzerhand einen Plastiksack um den Gips montiert und mit Spezialklebeband abgedichtet. Seine Freude war riesig, als wir ihn so im Garten ins Planschbecken gesetzt haben. Ein bisschen Nass wurde der Gips zwar am Rand, aber der Spass war es wert.
Habt Ihr vergleichbare Geschichten erlebt mit euren Kindern? Freue mich auf viele Kommentare von euch.
David Staudenmann ist ehemaliger Handballer der Nationalliga A und war Mitglied der CH-Nationalmannschaft. Heute ist er CEO wie auch Mitinhaber der Firma santémedia AG und Moderator der TV-Sendung praxis gsundheit auf TeleBärn, Tele M1, Swiss1 und TeleZüri.
Zusätzlich engagiert er sich im Trainerstaff beim BSV Bern Muri.
Er ist verheiratet, Vater einer Tochter (Jahrgang 2015) und eines Sohnes (Jahrgang 2017) und lebt in der Region Bern.
In seinen Beiträgen schreibt er über das Vatersein, Situationen aus dem Familienalltag sowie Erlebnissen als Unternehmer und Trainer.