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Nachtschreck beim Kind – ein Schreck für Eltern

Wenn das Kind plötzlich schreiend aufwacht, nicht ansprechbar ist und wild um sich schlägt, dann ist das Nachtschreck, auch «Pavor Nocturnus» genannt.
Mit 3.5 Jahren hatte unsere Tochter während rund 7 Minuten einen Nachtschreck – ein Schreck auch für uns Eltern oder anders gesagt wie lange 7 Minuten sein können.

Es war ein ganz normaler Abend, unsere beiden Kinder 3.5 und 1.5 Jahre alt spielten nach dem Nachtessen im Kinderzimmer mit dem Verkäuferli-Laden. Schon bald war es dann für sie Zeit, ins Bett zu gehen. Nach dem Zähneputzen erzählten wir wie immer eine Geschichte und schauten zusammen ein Bilderbuch an. Beide Kinder waren müde, da es ein intensiver Tag war mit vielen Eindrücken. Nach zwei drei Strophen singen , schliefen die Kinder sehr schnell ein.

Wie so oft nutzten wir Eltern danach die Zeit, um etwas aufzuräumen und Liegengebliebenes zu erledigen. Als wir rund 2 Stunden später auch ins Bett gingen, hörten wir plötzlich ein Schreien aus dem Kinderzimmer. Ich ging ins Zimmer uns sah unsere Tochter sitzend im Bett und schreiend. Erst als ich mich ihr näherte, sah ich, dass Ihre Augen geöffnet waren. Ich sprach sie an und fragte sie, ob sie schlecht geträumt habe und fuhr ihr über die Stirne. Das hat sie schon als Baby immer beruhigt. Doch diesmal war es anders, dass liebevolle streicheln verstärkte das Schreien meiner Tochter und sie schlug meine Hand weg. Inzwischen war auch meine Frau ins Zimmer gekommen und fragte was los sei. Sie versuchte natürlich auch sofort, unsere Tochter zu beruhigen und nahm sie in die Arme. Auch bei meiner Frau war das Beruhigen kontraproduktiv. Unsere Tochter schrie wie am Spiess und schlug wild um sich. Sobald wir sie im Bett in Ruhe liessen, wurde das Schreien weniger laut. Es blieb ein Weinen und Schluchzen, welches unglaublich unter die Haut ging. Als Eltern am Bett von seinem Kind zu stehen, zuschauen zu müssen, wie es mit offenen Augen am Schreien und Weinen ist, nicht ansprechbar ist und sogar noch lauter schreit, wenn man versucht es zu trösten – dieses Gefühl ist frustrierend.

Mir kam in den Sinn, dass ich schon einmal etwas vom Nachtschreck gehört hatte. Natürlich suchten wir sofort nach dem Begriff im Internet und lasen da, dass beim Nachtschreck das Kind Personen nicht erkennt. Jeder Versuch, es zu beruhigen sei erfolglos und könne das Kind sogar zusätzlich aufregen. Das hiess für uns, dass wir als Eltern nur abwarten konnten, bis der Spuk vorbeigeht.

Nach einigen Minuten bruhigte sich unsere Tochter und schlief wieder ein. Obwohl der Schreck nur ein paar Minuten dauerte, fühlte sich das für uns Eltern an wie Stunden.
Die Hilflosigkeit, zuschauen zu müssen wie das eigene Kind schreit und weint und das Gefühl zu haben, dass es leidet, war für uns ein echter Schreck.

Laut Internetrecherche ist der Nachtschreck harmlos und das Kind trägt keinen Schaden davon. Trotzdem hat mich dieses Erlebnis nachdenklich gemacht. In dieser Nacht gingen meine Frau und ich mehrmals zu unserer Tochter ins Zimmer und überprüften ob es ihr gut geht.

Am nächsten Morgen waren wir gespannt, ob die Kleine irgendwie anders sei. Mehrmals fragten wir, ob sie gut geschlafen habe, was sie mit «Ja» beantwortete.
Sie konnte sich auch an nichts erinnern. Das war für uns beruhigend. Mir jedoch bleibt die Nacht in Erinnerung und ich verstehe jetzt auch das der Nachtschreck beim eigenen Kind – ein Schreck für die Eltern ist der nachklingt.

 

David Staudenmann ist ehemaliger Handballer der Nationalliga A und war Mitglied der CH-Nationalmannschaft. Heute ist er CEO wie auch Mitinhaber der Firma santémedia AG und Moderator der TV-Sendung praxis gsundheit auf TeleBärn, Tele M1, Swiss1 und TeleZüri.
Zusätzlich engagiert er sich im Trainerstaff beim BSV Bern Muri.
Er ist verheiratet, Vater einer Tochter (Jahrgang 2015) und eines Sohnes (Jahrgang 2017) und lebt in der Region Bern.
In seinen Beiträgen schreibt er über das Vatersein, Situationen aus dem Familienalltag sowie Erlebnissen als Unternehmer und Trainer.

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