Als unser Sohn Ende März auf die Welt kam, war uns klar, dass wir nun sicher eine längere Zeit nicht mehr durchschlafen können. In den ersten drei Monaten haben meiner Frau und mir sehr wenig Schlaf gereicht, um morgens fit zu sein. Gegen Ende des dritten Monates nach der Geburt verspürten wir -vor allem meine Frau- jedoch immer öfter den Wunsch, wieder einmal durchzuschlafen. Da unser vier Monate alte Sohn jetzt Tag und Nacht immer noch ca. alle drei Stunden gestillt werden möchte, ist es primär meine Frau, welche in den Nächten immer wieder gefordert ist.
Die Stillzeit ist für Frauen kein Zuckerschlecken. Vor allem die Nächte stelle ich mir sehr anstrengend vor. Unser Sohn kommt mehrmals in der Nacht und möchte trinken. Er schläft mit vier Monaten, wie sicherlich bei vielen Familien, in einem Beistellbettchen, welches auf der Bettseite meiner Frau steht. Somit kann meine Frau – ohne umständlich aus dem Bett aufzustehen – den Kleinen in unser Bett nehmen und stillen.
Nun haben wir herausgefunden, dass unser Sohn etwas weniger schnell wieder gestillt werden möchte, wenn ich auf der Seite beim Beistellbettchen im Bett liege. Dieses Verhalten kann man wohl nur schwer begründen. Eine Theorie könnte besagen, dass er seine Mama und somit die Milch weniger stark riechen kann, wenn er nicht direkt neben ihr liegt. Ich versuche jeweils natürlich, unseren Sohn so lange wie möglich mit dem Schnuller zufrieden zu stellen, damit meine Frau zum Schlafen kommt. Zugegeben -Wir wechseln nicht oft die Plätze, deshalb bin ich auch nicht so routiniert in der Nacht wie meine Frau.
Vor kurzem habe ich zum Beispiel vergessen, das kleine Babylicht bei mir zu haben, damit ich den Schnuller in der Dunkelheit auch finde. Ich habe beim Köpfchen unseres Sohnes gesucht und unter jedem Plüschtier nachgesehen – ohne Erfolg. Schlussendlich habe ich den Schnuller dann am Boden gefunden und versucht, ihn unserem Sohn im Dunkeln zu geben.
Selbstverständlich ist mein Vorhaben gescheitert. Nach fünf minütigem Hin und Her hatte unser Sohn auch nicht wirklich mehr Lust, den Schnuller zu nehmen und fing an zu weinen. Natürlich wurde meine Frau dann wach und das Ganze nützte nicht viel.
Meine Frau erklärte mir am Morgen dann, was ich wie bereit halten muss, um in der Nacht schnell den Schnuller geben zu können. Ich musste über mich selber schmunzeln, da ich wirklich nicht gedacht hätte, dass es so schwer sein kann, seinem Kind in der Nacht den Schnuller zu geben.
David Staudenmann, Papablogger
David Staudenmann ist ehemaliger Handballer der Nationalliga A und war Mitglied der CH-Nationalmannschaft. Heute ist er CEO wie auch Mitinhaber der Firma santémedia AG und Moderator der TV-Sendung praxis gsundheit auf TeleBärn, Tele M1, Swiss1 und TeleZüri.
Zusätzlich engagiert er sich im Trainerstaff beim BSV Bern Muri.
Er ist verheiratet, Vater einer Tochter (Jahrgang 2015) und eines Sohnes (Jahrgang 2017) und lebt in der Region Bern.
In seinen Beiträgen schreibt er über das Vatersein, Situationen aus dem Familienalltag sowie Erlebnissen als Unternehmer und Trainer.