Die Fallzahlen steigen, der Bund malt dunkle Wolken an den Himmel des Corona-Herbstes. Eine Impfoffensive soll es richten. Der Berner Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg hat nur ein Ziel: Das Gesundheitssystem ist für alle da und darf nicht überlastet werden aufgrund von nicht geimpften Covid-Patienten. Im Kanton Bern sind rund 70 Prozent der Bevölkerung geimpft. Es fehlen noch rund Dreihunderttausend Personen. Diese Menschen sind zurzeit noch nicht geschützt. Das macht dem Berner Gesundheitsdirektor Sorgen. Darüber und über die kommende Impfoffensive, Massnahmen, die Spaltung der Bevölkerung und Ausstiegsszenarien aus der Pandemie spricht Geri Staudenmann mit Pierre Alain Schnegg auf dem Sofa Jaune.
In der ersten und zweiten Welle gab es keine Möglichkeit, sich zu schützen. Dies ist jetzt anders. Man kann sich impfen lassen, um sich vor schweren Verläufen zu schützen. Trotz der stattlichen Anzahl von geimpften Personen im Kanton Bern sind es gemäss Gesundheitsdirektor noch immer zu wenig, um das Risiko zu minimieren. Die kalte Jahreszeit und damit verbunden mehr Aufenthalte in Innenräumen sorgen dafür, dass sich das Virus vermehrt verbreitet. Für den Berner Gesundheitsdirektor sind Fallzahlen nur die eine Seite der Medaille. Relevant sind für ihn die Betten auf den Intensivstationen. «Es kann nicht sein, dass Operationen verschoben werden müssen, weil die Intensivbetten mit ungeimpften Covid-Patienten besetzt sind», das Pierre Alain Schnegg in aller Deutlichkeit. Das Gesundheitssystem sei für alle da.
Es ist eine Frage der Zeit, bis wir alle mit dem Virus in Kontakt kommen
Regierungsrat Pierre Alain Schnegg, Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektor des Kantons Bern
Mit der geplanten Impfoffensive möchte der Bund unentschlossene Menschen dazu bringen, sich impfen zu lassen. Der Kanton Bern setzt auch weiterhin auf niederschwellige Angebote wie mobile Equipen, Impfmöglichkeiten in Einkaufszentren, Popup-Impfzentren u.a.m. Gute Kommunikation und Beratungsangebote, wo sachlich aufgeklärt wird, sind wichtig. Einen Ausstieg kann sich Pierre Alain Schnegg im kommenden Jahr mit dem wärmeren Wetter vorstellen.