Gerodontologie bedeutet Alterszahnmedizin und wird immer wichtiger, da die Menschen stetig älter werden. Im Alter werden Zähne lockerer und man verliert an Kauqualität. Festsitzender Zahnersatz kommt den eigenen Zähnen am nächsten und ist daher – anders als herausnehmbarer Zahnersatz – geeigneter, die normale Kaufunktion nahezu vollständig wiederherzustellen.
Am Anfang verspürte die Patientin einen leichten Schmerz im Unterkiefer, jedoch verstärkte sich dieser massiv. In den Zahnmedizinischen Kliniken der Universität Bern (zmk) liess sich die Patientin untersuchen und es wurde eine starke Entzündung des Zahnfleisches und als Hauptdiagnose eine chronische Paradontitis diagnostiziert. Diese Erkrankung ist eine Zahnfleischerkrankung, welche im Alter und auch in jungen Jahren relativ häufig auftritt. Langfristig kann eine Parodontitis für die Funktion des Gebisses zum Problem werden, da sich der Knochen um den Zahn herum auflöst und der Zahn somit seinen Halt im Kiefer verliert. Der Zahnarzt bemerkte unteranderem, dass bei der Patientin ein Zahn fehlte. Was zusätzlich zu einer eingeschränkten Kaufunktion führte.
Für die Patientin war ein herausnehmbarer Zahnersatz eine fremde Vorstellung. Sie entschied sich für einen festen Zahnersatz. Für Zahnimplantate gibt es keine Altersbegrenzung. Nach Absprache zwischen dem behandelnden Zahnarzt und dem Oralchirurgen, wurden die entzündeten und lockeren Zähne gezogen. Danach wurden drei festsitzende Implantate, eine Brücke und eine Krone eingesetzt. In der Altersmedizin ist das Zusammenspiel der verschiedenen Fachdisziplinen, wie Chirurgie, Zahnerhaltung, Parodontologie sehr wichtig um den Patienten individuell zu behandeln. Nach der Behandlung ist die optimale Kauqualität wiederhergestellt und die Lebensqualität steigt. Wie bei eigenen Zähnen, können auch beim festen Zahnersatz Entzündungen entstehen, deshalb ist die Mundhygiene genauso wichtig wie bei den eigenen Zähnen.
Kauqualität wie in den aller besten Zeiten
Prof. em. Dr. phil. Ruth Meyer Schweizer, Patientin