Bauchschmerzen, anhaltender Durchfall, Blutungen im Mastdarm und zahlreiche andere Leiden sind wesentliche Symptome, wenn sich der menschliche Darm entzündet hat. Treten diese Beschwerden häufig auf, liegt eine chronisch entzündliche Darmerkrankung nahe.
Ist Blut im Stuhlgang, dann ist ein Arztbesuch nötig. Sind wenige Blutspuren auf dem Toilettenpapier sichtbar, muss nicht sofort ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Dann können kleine Afterrisse oder Hämorrhoiden der Grund dafür sein. Um eine Darmerkrankung zu diagnostizieren, wird oftmals beim Arzt vor Ort eine ambulante Darmspiegelung (Koloskopie) durchgeführt. Bei einer Darmspiegelung kann der ganze Dickdarm untersucht werden, Gewebeproben entnommen und kleinere Eingriffe durchführt werden.
Bei der Patientin wurde nach der Darmspiegelung eine schwere Form von Colitis Ulcerosa am Dickdarm diagnostiziert. Typische Symptome sind blutiger und schleimiger Durchfall, bei schweren Fällen sind auch eine erhöhte Häufigkeit von Stuhlgang und kolikartigen Bauchschmerzen möglich. Die Ursachen sind nach wie vor unbekannt. Häufig reicht die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten, um die Symptome zu lindern. Im Fall der Patientin entschied man sich für eine Kortisonbehandlung. Diese Behandlung ergab keine langfristige Genesung und man setzte deshalb ein Biologikum ein, auch damit stellte sich keine Besserung ein. Nach Absprache zwischen dem behandelten Arzt und dem Chirurgen, entschied man sich für einen Chirurgischen Eingriff. Bei der Operation werden Teile des Dickdarms oder im Falle der Patientin der gesamte Dickdarm operativ entfernt. Anschliessend wird ein Pouch (Reservoir) aus Dünndarm geformt und der Dünndarm mit dem Analkanal verbunden. Ein dauerhafter künstlicher Darmausgang ist meist nicht notwendig, kann aber in schwierigen Fällen notwendig sein, wenn Heilungsstörungen auftreten.
In der Sendung praxis gsundheit «Entzündliche Darmerkrankung – medikamentöse und operative Therapie» spricht David Staudenmann mit Prof. Dr. med. Georg Linke, Chefarzt Chirurgie, Spital Thun und Dr. med. Andreas Frenzer, Leitender Arzt Gastroenterologie, Spital Thun mit einer Patientin über entzündliche Darmerkrankung.
Mir geht es heute gut!
Therese Thoeni, Patientin
Das Spital Thun bietet endoskopische Abklärungen und Therapien sowie Sprechstunden für alle Erkrankungen des Verdauungstraktes an. Eine gute und enge Zusammenarbeit der Chirurgen, Gastroenterologen, der Stoma und Ernährungsberatung ist enorm wichtig, um die Patienten individuell und richtig zu behandeln.
Oktober 2018
Interessant, dass bei Blut im Stuhl gleich ein Arztbesuch nötig ist. Ich hätte eigentlich gedacht dies könne auch auf äußerliche Verletzungen zurückzuführen sein. Vielleicht mache ich mal einen Termin beim Arzt für eine Darmspiegelung.
Ein Freund von mir muss bald eine Darmspiegelung machen und ich wollte mehr darüber wissen. Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Darmentzündungen. Jetzt weiß ich, wofür dieses Verfahren genutzt sein kann.
Mein Freund klagt oft über blutige Stuhlgänge. Es ist gut zu wissen, dass das ein Zeichen für eine Darmentzündung sein kann. Ich werde ihm raten eine Darmspieglung durchführen zu lassen damit es wieder besser wird
Es beruhigt mich, dass meistens die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten genügt. Ich bin froh, diesen Beitrag gefunden zu haben! Seit einigen Tagen habe ich unangenehme Magenkrämpfe. Es sind Schmerzen, die ich in der Form noch nicht kannte und ich brauche dringend fachliche Hilfe. Hoffentlich finde ich einen kompetenten Arzt für Gastroskopie.