Essstörungen sind schwerwiegende, psychisch bedingte Verhaltensstörungen gekennzeichnet mit abnormalem Essverhalten. Ein gestörtes Bild vom eigenen Körper und andere seelische Probleme sind zwei der vielschichtigen Gründe für diese ernstzunehmende Krankheit.
Ob Magersucht (Anorexia nervoa), Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa) oder Binge Eating – Essstörungen gibt es in verschiedenen Formen. Eine krankheitübergreifende Gemeinsamkeit ist die pausenlose gedankliche, emotionale Beschäftigung mit Essen.
Während bei der Bulimie von meistens normalgewichtigen Personen in einer kurzen Zeit eine Unmenge an Essen verschlungen und später wieder erbrochen wird, sorgen Magersüchtige bewusst für eine starke Gewichtsreduktion, sie werden untergewichtig. Meistens beginnen sie schleichend, immer mehr Sport zu machen und weniger zu essen. Das Kalorienzählen und «sich zu dick finden» kann schwerwiegende Folgen haben. Die Knochen leiden bei den meist jungen, weiblichen Patientinnen sehr, auch die Periode bleibt bei starken Untergewicht aus und führt zu Unfruchtbarkeit. Durch die geringe Menge Nahrung sind die meisten Betroffenen mangelernährt, leiden unter Muskelschwund und ihr Immunsystem ist anfälliger für Infektionen. Die Selbstwahrnehmung des eigenen Körpers ist massiv gestört. Je länger die Sucht anhält, desto schwieriger ist es, wieder hinauszugelangen. Eine stationäre Therapie ist für etliche Magersüchtige die letzte Rettung – die Krankheit kann unbehandelt tödlich enden.
In der Sendung TOP MED «Essstörungen – was kann ich tun?» spricht Geri Staudenmann mit Prof. Dr. med. Gabriella Milos, Dr. med. Anita Realini-Stump und einer Patientin darüber, wie Essstörungen entstehen, wie sie sich äussern und was sie mit den Betroffenen machen.
Ich habe immer mehr Kalorien eingespart
Sabrina, Betroffene
Februar 2015