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Elektronisches Patientendossier EPD – Schlagaustausch im Ring – Annäherung und Dialog notwendig

Das EPD hat sich zwar im Dschungel des Gesundheitswesens etwas verirrt, aber wenn alle an einem Strick ziehen, findet es den Weg zu den Patienten. Am 2. März 2018 trafen im Ring von BOXENBERN Dr. med. Yvonne Gilli, Mitglied Zentralvorstand der Ärztevereinigung FMH, und Babette Sigg, Präsidentin konsumentenforum kf, zum verbalen Schlagaustausch im Ring aufeinander. Für die Ärzte ist der administrative Aufwand zu gross, seitens Patienten ist die doppelte Freiwilligkeit im Gesetz hinderlich für die rasch erwünschte Einführung des EPD. In einer Sache ist man sich einig: Die Digitalisierung ist angekommen, auch im Gesundheitswesen. Bei den Spitälern eher als bei den Arztpraxen.

Seit April 2017 ist das Gesetz zum EPD in Kraft. Spitäler müssen das Elektronische Patientendossier bis 2020 einführen, Pflegeheime bis 2022. Für Ärzte und ambulante Praxen ist es dagegen freiwillig, auch für alle Patienten (doppelte Freiwilligkeit). Klare Regeln fehlen im Gesetz. Die Skeptiker befürchten ein Datenchaos. Was «behandlungsrelevante» Daten sind, ist offen, ebenso, wer das EPD bezahlen soll. Für die Befürworter ist das EPD ein wichtiger Schlüssel zur effizienten Gesundheitsversorgung der Zukunft. Doppelspurigkeiten sollen vermieden und auch die Patientensicherheit soll erhöht werden.

Die doppelte Freiwilligkeit hätte man niemals so in das Gesetz nehmen dürfen

Babette Sigg Frank, Präsidentin konsumentenforum kf, zu den grössten Hindernissen rund um die Einführung des EPD.

Pascal Strupler, Direktor Bundesamt für Gesundheit, ist zuversichtlich, trotz vieler offener Fragen. Er fordert die Ärzteschaft auf, in die Diskussion einzutreten und ihre Ängste, Wünsche und Bedürfnisse zu formulieren. Hausärzte-Präsident Philippe Luchsinger weist unmissverständlich darauf hin, dass ein Benefit für den Patienten wie auch für die Ärzte vorhanden sein muss. Eine der grössten Anbieterinnen, die Swisscom, macht mit den Akteuren verschiedene Erfahrungen. Thomas Bachofner, CEO Swisscom Health, sagt, Spitäler machen in der Regel mit, bei den Ärzten komme es darauf an, wie affin sie in Sachen Digitalisierung seien.

Fazit des «7. Schlagaustausch» im Ring bei BOXENBERN: Gesetz und Verordnung des EPD sind offen formuliert, das generiert Unsicherheit. Es braucht den Dialog, die Annäherung der einzelnen Akteure und das Verständnis für die gegenseitigen Bedürfnisse.

5. März 2018

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