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Corona im Tierpark Bern – Direktor Bernd Schildger auf dem Sofa Jaune

ExpertInnen: Bernd Schildger

Menschen leiden unter Corona. Tiere auch, denn ohne Besucher entfremden sie sich von den Menschen, langweilen sich oder ziehen sich zurück. Der Betreuungsaufwand für die Tiere im Tierpark Bern war deshalb etwas höher, um die fehlenden Besucher zu ersetzen. Über dies, über die tödliche Tiger-Attacke im Zürcher Zoo, die Berner und die Bären sowie die Erweiterung des Bärenpark Bern in den Gantrisch spricht Geri Staudenmann mit Tierpark-Direktor Bernd Schildger auf dem «Sofa Jaune».

Schildger gibt ein Beispiel. Flamingos tolerieren normalerweise ein Streicheln durch Menschen. Nach drei Monaten Schliessung des Tierparks flüchteten sie an das andere Ende des Geheges, vom Menschen entwöhnt. Kaum jedoch kehrten die Gäste in den Tierpark zurück, wurden die Tiere wieder zutraulich. Etwas düsterer ist die finanzielle Lage. Die finanziellen Auswirkungen für den Tierpark Bern nach drei Monaten der Schliessung sind im Moment nicht abzusehen. Einen grossen Einfluss, wie der Tierpark Bern Ende Jahr finanziell da stehen wird, hat die weitere Entwicklung von Corona.

Tragödie in Zürich

Die tödliche Attacke eines Tigers im Zürcher Zoo gegen eine Tierpflegerin ist für Schildger eine Tragödie mit fatalem Ausgang. «Bei Tragödien sollte man nicht so viel spekulieren», sagt er. Der Tiger ist ein Tötungsjäger, dies im Gegensatz zum Bären, der nicht sofort tötet. Und trotz der grossen Tragik hat das Tier keine «Schuld», es hat seiner Art entsprechend reagiert. Auf die Frage, ob Wildtiere denn nicht Vertrauen zu ihren Pflegern aufbauen können, sagt Schildger: «Aus Sicht des Wildtiers gibt es relativ wenig Grund für Vertrauen und was Vertrauen sein soll, sagt dem Wildtier sowieso nichts. Es gibt höchstens eine Gewöhnung.»

Für jemanden aus Bern ist es unvorstellbar, ohne den Bären zu leben

Bernd Schildger, Direktor Tierpark Bern

Die Berner und die Bären

Mit einem Augenzwinkern erklärt der Tierpark-Direktor das Verhältnis der Berner zum Bär. Seit über 500 Jahren haben Berner Kontakt zum Bär, ihrem Wappentier. In dieser Zeit, meint Schildger sinngemäss, habe wohl eine Genmutation stattgefunden, so dass der Berner ohne den Bär nicht mehr leben kann.

Ausbau Bärenpark in den Gantrisch

Der Tierpark Bern beherbergt eine Reihe «gefährlicher» Wildtiere, so Persische Leoparden, Moschusochsen und Bären. Heute hat man als Wärter keinen körperlichen Kontakt mehr zu den Tieren. Dies im Gegensatz zu früher. Auch werden heute die Tiere nicht mehr zur Schau gestellt. Sie sollen sich in einem natürlichen Umfeld frei bewegen können. Deshalb soll der heutige Bärenpark auch ausgebaut werden. Im Gantrischgebiet sollen neue Anlagen erstellt werden. Anlagen, in denen der Bär in einer artgerechten Umgebung leben kann und wo Menschen das Verhalten der Tiere in der Natur beobachten können.

Juli 2020

 

Unsere Beiträge bieten Ihnen hochwertige und verlässliche Informationen. Dafür stehen namhafte Expertinnen und Experten, sowie die journalistische Sorgfalt eines erfahrenen TV-Teams.

ExpertInnen:
Bernd Schildger, Direktor Tierpark Bern
Moderation:
Geri Staudenmann, Inhaber santémedia AG, Moderator medizinischer und gesundheitspolitischer TV-Sendungen
Produktion:
Grazia Siliberti, Mitglied der Geschäftsleitung
Herausgeber:
santémedia AG, Bern, spezialisiert auf Kommunikation im Gesundheitswesen, realisiert seit 2001 eigene, redaktionelle medizinische und gesundheitspolitische TV-Sendungen und ist in der Schweiz Marktführerin in diesem Bereich.
Beitrag erstellt:
19.08.2020
Letzte Überprüfung:
18.07.2023

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