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Zusammenarbeit statt Königreiche: Insel-Verwaltungsratspräsident Bernhard Pulver auf dem Sofa Jaune

ExpertInnen: Prof. Dr. Bernhard Pulver

«Ein gut funktionierendes Spital und Höchstleistungen bringen», so formuliert Verwaltungsratspräsident Bernhard Pulver eine der Hauptaufgaben der Berner Insel Gruppe. Corona hinterlässt Spuren in den Finanzen. Ein Teil des finanziellen Lochs, das in den Spitälern der Gruppe durch Corona entstanden ist, wird durch den Kanton gedeckt. Um die integrierte und patientenzentrierte Behandlung zu fördern, hat die Insel die bisher 40 Kliniken auf 11 medizinische Zentren reduziert. Dadurch wurden auch «Königreiche», d.h. einzelne Kliniken, zusammengelegt resp. neu organisiert. Das kommt nicht überall gut an. Dies und mehr auf dem «Sofa Jaune» im Studio von santemedia.ch mit Geri Staudenmann und unserem Gast Bernhard Pulver.

Corona hat der Insel Gruppe ein finanzielles Loch von 72 Millionen Franken beschert. Bernhard Pulver ist Verwaltungsratspräsident der Insel Gruppe, des grössten Universitätsspitals der Schweiz. Er ist dankbar, dass der Kanton Bern schon früh signalisiert hat, dass er in die Bresche springt. 52 Millionen Franken werden so gedeckt. Corona ist weiterhin ein grosses Thema. Pulver hofft, dass die dritte Welle nicht zu heftig sein wird. Plätze auf der Intensivstationen sind rar, zumal für jede Operation, welche in der Insel durchgeführt wird, ein Platz auf der Intensivstation verfügbar sein muss. Deshalb müssen auch Operationen verschoben werden.

Wir können nicht von der Schweiz erwarten, ein super Gesundheitssystem zu haben, und gleichzeitig immer nur über Tarife diskutieren.

Prof. Dr. Bernhard Pulver, Verwaltungsratspräsident Insel Gruppe AG, ehemaliger Regierungsrat des Kantons Bern, auf die Frage, welches Gesundheitssystem wir in der Schweiz haben sollten.

Ärztehonorare neu denken

Regelmässig zu reden geben hohe Löhne für Klinikdirektoren und Chefärzte. Pulver dementiert, dass in der Insel Löhne von 1,5 Millionen Franken bezahlt werden. Nichts desto trotz fliesst viel Geld. Der Verwaltungsratspräsident bricht eine Lanze für die KlinikdirektorInnen und ChefärztInnen der Insel Gruppe. Sie leisten unglaublich viel, sind immer da, wenn man sie braucht, gleichgültig ob es ein Samstag oder ein Wochentag ist. In Zukunft jedoch sollen von den Kliniken keine separaten «Töpfe mit Mitteln aus der Zusatzversicherung» gefüllt werden. Die Mittel sollen im Rahmen einer Lohngerechtigkeit auf alle verteilt werden. Dass dies nicht überall Freude erzeugt, ist verständlich.

Sparen kein Thema

Nach einem Jahr Corona ist an ein Sparpaket nicht zu denken, sagt Pulver klar. Sie mussten, um Corona zu bewältigen, sogar zusätzliches Personal einstellen. Langfristig kann das zusätzliche Personal jedoch nicht gehalten werden. So oder so moniert Pulver die ständige Diskussion um Tarife.

Satelliten – wer überlebt?

Die Insel Gruppe umfasst das Inselspital sowie mehrere Spitäler rund um Bern (Satelliten). Auf die Frage, ob und in welchem Rahmen diese auch in Zukunft eine Rolle spielen, hat Bernhard Pulver keine finale Antwort. Heute würden die Spitäler vor allem für die Reha genutzt. Garantieren, dass sie auch später in der heutigen Form bestehen, kann er nicht.

 

Unsere Beiträge bieten Ihnen hochwertige und verlässliche Informationen. Dafür stehen namhafte Expertinnen und Experten, sowie die journalistische Sorgfalt eines erfahrenen TV-Teams.

ExpertInnen:
Prof. Dr. Bernhard Pulver, Verwaltungsratspräsident Insel Gruppe AG, ehemaliger Regierungsrat des Kantons Bern
Moderation:
Geri Staudenmann, Inhaber santémedia AG, Moderator medizinischer und gesundheitspolitischer TV-Sendungen
Produktion:
Grazia Siliberti, Mitglied der Geschäftsleitung
Herausgeber:
santémedia AG, Bern, spezialisiert auf Kommunikation im Gesundheitswesen, realisiert seit 2001 eigene, redaktionelle medizinische und gesundheitspolitische TV-Sendungen und ist in der Schweiz Marktführerin in diesem Bereich.
Beitrag erstellt:
25.03.2021
Letzte Überprüfung:
06.02.2024

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