Der Kanton Bern ist im wirtschaftlichen Aufschwung. Trotzdem gehört er zu den Kantonen, die aus dem nationalen Finanzausgleich des Bundes (NFA) rund eine Milliarde Franken pro Jahr erhalten. Volkswirtschaftsdirektor Ammann fordert anstelle der Milliarde eine Medizin-ETH in Bern.
Ammann moniert, dass der Medizinalstandort Bern zwischen den grossen Zentren Zürich und Lausanne etwas schwächelt. Denn beide ETH-Standorte konnten sich in den vergangenen Jahren mit den Bundesmilliarden hervorragend entwickeln. Bern hat nicht die gleich langen Spiesse. Der Kanton muss seine Mittel für Investitionen in den Medizinalstandort selbst erwirtschaften. Das dauert länger.
Der Berner Regierungsrat und Volkswirtschaftsdirektor Christoph Ammann stellt sich in der Sendung praxis gsundheit akut den Fragen von Geri Staudenmann zur neu lancierten Idee einer Medizin-ETH im Kanton Bern.
Bern – ein überzeugender Medizinalstandort
Christoph Ammann, Regierungsrat und Volkswirtschaftsdirektor Kanton Bern
Die Forderung nach der Milliarde Franken für eine Medizin-ETH sei zwar pointiert, aber durchaus vorstellbar, sagt Ammann in der Sendung praxis gsundheit akut. Laut einer Studie schafft jeder Arbeitsplatz an einer ETH in der Schweiz vier zusätzliche Arbeitsplätze. Dies wiederum generiert neue Steuereinnahmen auch für den Kanton Bern. Vorstellbar als «Denksportaufgabe» sei die Ablösung des heutigen Finanzausgleichs zu Gunsten einer Medizin-ETH über mehrere Jahre, so Ammann.
Die Reaktionen seitens Politik, Kanton und seitens Inselspital auf die Idee der Medizin-ETH sind durchaus positiv. Konkret zum Projekt sind zurzeit jedoch keine Aussagen möglich. Zuerst gilt es, Rahmenbedingungen zu klären, Gespräche mit Bundesbern zu suchen oder aufzuzeigen, wie die verschiedenen ETH’s miteinander kooperieren könnten.
Die Sendung praxis gsundheit akut wurde am 13. Februar 2018 im Studio von santemedia.ch in Bern aufgezeichnet.