Selbstmedikation fördert die Eigenverantwortung der Patienten, senkt die Gesundheitskosten und entlastet die Ärzte. Doch birgt sie auch Risiken?
Selbstmedikation bedeutet, dass sich ein Patient bei Unwohlsein mit Hausmitteln oder rezeptfreien Medikamenten aus der Apotheke oder der Drogerie, selbst hilft, bevor er zum Arzt geht. Auch der Bezug aus dem Internet ist möglich, wobei aber ein wesentlicher Teil der Selbstmedikation, nämlich die Auseinandersetzung zwischen Patient und Apotheker, nicht stattfindet. Doch gerade in der heutigen Zeit mit der Möglichkeit sich selbst im Internet zu informieren, gewinnt die Selbstmedikation an Bedeutung. In diesem Gespräch findet eine sogenannte Triage statt, also eine Art Analyse, bei der versucht wird herauszufinden, woran der Patient leidet, womit ihm am besten geholfen werden kann und ob gegebenenfalls ein Arztbesuch angezeigt ist. Dies stärkt die Eigenverantwortung, hilft Kosten zu senken und kann den Arzt entlasten. Gleichzeitig nimmt die Selbstmedikation den Hausärzten einen Teil ihrer Einkünfte durch Medikamentenabgabe weg. Die Selbstmedikation stösst spätestens bei verschreibungspflichtigen Medikamenten an ihre Grenzen. So etwa sind Medikamente mit einem hohen Nebenwirkungs-, Fehldosierungs- oder Abhängigkeitspotential von der Rezeptpflicht betroffen.
In der Sendung praxis gsundheit «Sparen mit Selbstmedikation» spricht Geri Staudenmann mit Hans-Rudolf Fuhrer und Dr. med. Michael Deppeler über unterschiedliche Interessen, mögliche Kostensenkungen und die Stärkung der Eigenverantwortung durch Selbstmedikation.
Selbstmedikation ist eigenverantwortliche Behandlung
Hans-Rudolf Fuhrer
März 2014