Der Bundesrat will erneut das System ändern, mit welchem die Medikamentenpreise festgesetzt werden. Neu darf ein einheimisches Präparat höchstens noch fünf Prozent teurer sein als ein vergleichbares aus dem Ausland. Die einen sprechen von «Zückerchen für die Pharma», die Pharma ihrerseits warnt vor der bundesrätlichen Tiefpreispolitik.
Der Bundesrat beachte den Nutzten der Medikamente nicht und wolle nur weiter den Preis senken, kritisiert die Pharmaindustrie. In den letzten 3 Jahren wurden über 600 Mio Franken bei Medikamentenpreisen eingespart, jetzt sei die Grenze erreicht. Laut BAG ist die neue Regelung die Fortsetzung der Politik der vergangenen Jahre, am Preis werde kaum noch geschraubt, es gehe vor allem um mehr Transparenz im Prozess, mehr Rechtssicherheit und eine regelmässige Überprüfung von Medikamentenpreisen. In der neuen Verordnung profitiere die Pharma immer noch von genügend Schutzmechanismen. Für Ärzte ist die Versorgungssicherheit ein zentrales Anliegen der Diskussion. Qualitativ hochwertige Medikamente in den entsprechenden Dosierungen und Packungsgrössen müssten in der Schweiz verfügbar bleiben, deshalb sei es wichtig, auch die Anliegen der Pharma zu berücksichtigen.
in der Sendung praxis gsundheit «Medikamente – Schmerzvoller Mittelweg?» spricht Geri Staudenmann mit Doris Seltenhofer, Dr. med. Gert Printzen und Oliver Peters über die neue Regelung der Medikamentenpreise und was das für ie Pharma und die Bevölkerung bedeutet.
Tiefpreismodell bedroht innovative Medikamente
Doris Seltenhofer
Juni 2015