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Im Ring von BOXENBERN: Business Gesundheitswesen?

ExpertInnen: Flavia Wasserfallen, Antoine Hubert

Die Berner SP-Nationalrätin und Gesundheitspolitikerin Flavia Wasserfallen und Unternehmer Antoine Hubert, Delegierter des Verwaltungsrates Swiss Medical Network, waren sich gar nicht so uneinig: Unser System setzt die falschen Anreize. Mehr Leistung bringt mehr Geld, ein schlechter Ansatz, um die Kosten in den Griff zu bekommen. Unternehmer Antoine Hubert plädiert für Integrierte Versorgungsmodelle gemeinsam mit Krankenversicherern für ganze Regionen nach dem Vorbild der amerikanischen Kaiser Permanente. Denn nur wenn die gleichen Interessen verfolgt werden, d.h. Qualität und Kosten, wird das System langfristig tragbar. Flavia Wasserfallen vertritt den Standpunkt, eine solide Grundversorgung muss durch den Staat sichergestellt werden. Auch sie steht für Modelle ein, mit denen ganze Regionen versorgt werden. Man müsse ausbrechen aus dem heutigen Silodenken zu Gunsten einer guten Versorgung der Patientinnen und Patienten, sagt sie.

 

 

«Ausgebucht» war das Verdikt schon Wochen vor der 25. Ausgabe des Kult-Events Schlagaustausch im Ring. Mit Spannung erwarteten die 70 persönlich geladenen Gäste die verbalen Schläge im Ring von BOXENBERN. Darf im Gesundheitswesen Geld verdient werden? Antoine Hubert sagt unmissverständlich, Geld sei eine massgebliche Komponente. Damit meint er nicht Subventionen vom Staat, die er ablehnt. Flexibilität, unternehmerisch geführte Betriebe, schlanke Strukturen, motivierte Mitarbeitende, Wettbewerb und kein Einfluss der Politik sind für ihn massgebend, um solides Unternehmertum auch im Gesundheitswesen erfolgreich zu leben. Hubert zielt auch auf die Krankenversicherer. Ihr Businessmodell sei «Geld einkassieren und möglichst wenig zahlen». Nur im gleichberechtigten Zusammenspiel aller Beteiligten als «Payer und Provider» funktioniere das Gesundheitssystem auf längere Sicht kosteneffizient, sagt er. Er steht dafür ein, dass der Staat seine sozialen Aufgaben erfüllt, ohne wenn und aber. Jedoch nicht, indem der Staat unrentable Spitäler subventioniert. Und er rät dem Bundesrat, zu reisen, und sich verschiedene Gesundheitssysteme in der Welt anzusehen.

Einen anderen Ansatz sieht Flavia Wasserfallen. Die Grundversorgung ist das Pièce de Résistance, das es zu schützen gilt. Dies gehe nicht ohne staatliche Eingriffe und Steuerung, denn die Grundversorgung gerate erwiesenermassen immer mehr unter Druck. Sie moniert in diesem Zusammenhang auch das Geschäftsmodell der privaten Spitalgruppen mit den Zusatzversicherungen, das die Grundversorgung in den Hintergrund drängt. Corona hat zudem gezeigt, wie wichtig die öffentlichen und somit subventionierten Spitäler sind. Ohne Freiheiten und Unternehmertum geht es allerdings auch für Flavia Wasserfallen nicht. Als Gesundheitspolitikerin stelle sie fest, dass heute vor allem «Krankheitspolitik» und nicht «Gesundheitspolitik» betrieben werde. Man müsse in eine Logik der Gesundheitspolitik kommen: Wie kann man Menschen gesund erhalten, wie helfen medizinische Dienstleistungen, die Menschen gesünder zu machen?

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Der 26. Schlagaustausch im Ring findet während der Wintersession der Eidgenössischen Räte 2022 statt. Teilnahme nur auf persönliche Einladung.

 

 

Unsere Beiträge bieten Ihnen hochwertige und verlässliche Informationen. Dafür stehen namhafte Expertinnen und Experten, sowie die journalistische Sorgfalt eines erfahrenen TV-Teams.

ExpertInnen:
Flavia Wasserfallen, Nationalrätin SP/BE
Antoine Hubert, Delegierter des Verwaltungsrates Swiss Medical Network
Moderation:
Geri Staudenmann, Inhaber santémedia AG, Moderator medizinischer und gesundheitspolitischer TV-Sendungen
Produktion:
Grazia Siliberti, Mitglied der Geschäftsleitung
Herausgeber:
santémedia AG, Bern, spezialisiert auf Kommunikation im Gesundheitswesen, realisiert seit 2001 eigene, redaktionelle medizinische und gesundheitspolitische TV-Sendungen und ist in der Schweiz Marktführerin in diesem Bereich.
Beitrag erstellt:
26.09.2022
Letzte Überprüfung:
11.09.2023

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