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Insel Gruppe VRP Bernhard Pulver: Weg von unsozialen Kopfprämien

ExpertInnen: Bernhard Pulver

Als Präsident des grössten Spitals der Schweiz hat Bernhard Pulver nicht den einfachsten Job. Millionenverluste, Fachkräftemangel oder nicht kostendeckende Tarife für ambulante Behandlungen sind herausfordernd. Zu den Kosten im Gesundheitswesen hat er eine klare Meinung: Nicht die Kosten explodierten, sondern die Finanzierung der Kosten durch Kopfprämien sei unsozial. Bernhard Pulver will als Vertreter der Grünen für den Kanton Bern in den Ständerat und dort die Gesundheitspolitik aufmischen. David Staudenmann begrüsst den Verwaltungsratspräsidenten der Insel Gruppe auf dem Sofa Jaune und im Studio von santemedia zu einem intensiven Austausch.

Trotz der schwierigen, finanziellen Situation ist Bernhard Pulver stolz auf das Inselspital. Tolle Forschung, Spitzenmedizin, auch gute Grundversorgung und nun das neue Hauptgebäude, das in diesen Tagen in Betrieb genommen wird. Bernhard Pulver moniert die immer neuen Regulierungen und die ungenügenden Tarife im ambulanten Bereich, nicht nur ein Problem der Insel Gruppe. Ambulant ist im Trend und günstiger als stationäre Aufenthalte. Mit der modernen Medizin sind viele Behandlungen bei höchster Qualität ohne stationäre Aufenthalte möglich. Genau hier sind die Tarife rund 20 Prozent zu tief. Der Fachkräftemangel ist ein riesiges Problem auch für die Insel. Zu wenig Personal bedeutet, Betten schliessen zu müssen, was wiederum einen Umsatzeinbruch zur Folge hat. Das Spital Münsingen musste geschlossen werden, Tiefenau Ende Jahr. Dies aus finanziellen Gründen. Der Betrieb war schlichtweg zu teuer. Die Empörung war gross, als dies bekannt wurde. Es war keine leichte Entscheidung für den obersten Insulaner. Verwaltungsratspräsident Bernhard Pulver weiss, dass die Menschen gerne dort gearbeitet haben, die Menschen der Region hatten einen Bezug zu den Spitälern. Die meisten Mitarbeitenden können in der Insel Gruppe weiterbeschäftigt werden, wenn sie dies möchten.

 

 

Krankenkassenprämien steigen viel stärker als die Gesundheitskosten

In den vergangenen 25 Jahren sind gemäss Bernhard Pulver die Krankenkassenprämien um rund 150 Prozent gestiegen, die Gesundheitskosten aber nur um 80 Prozent. Warum: heute wird ein viel grösserer Anteil der Kosten über die Krankenkassenprämien finanziert als noch vor 25 Jahren. Das Kostenwachstum verlangsamt sich eher. Bernhard Pulver will deshalb auf die Finanzierung der Gesundheitskosten schauen. Heute bezahle mit den Kopfprämien jeder gleich viel für die Krankenkasse, ob Millionär oder Arbeiter. Das findet Bernhard Pulver ungerecht, er will deshalb einkommensabhängige Prämien. Wer mehr verdient, soll auch mehr bezahlen. Und er steht vehement für die Tausenden von engagierten Mitarbeitenden in den Spitälern ein: Man dürfe die Mitarbeitenden nicht einfach nur als Kostenfaktor, sondern als super Ressource für die Schweiz ansehen.

Kandidat für den Ständerat – In der Politik Hebel bewegen

Bernhard Pulver war von 2006 bis 2018 Regierungsrat des Kantons Bern und amtete als Erziehungsdirektor. Er blickt auf eine reiche Exekutiverfahrung zurück. Nun der erneute Schritt in die Politik: Bernhard Pulver will für die Grünen den Kanton Bern im Ständerat vertreten und kandidiert für die kommenden Wahlen des Eidgenössischen Parlaments vom 22. Oktober. Er suche stets nach Lösungen, sagt Bernhard Pulver. Und er würde gerne auf nationaler Ebene diese Art des Politisierens in den Ständerat tragen. Seine Erfahrung als Regierungsrat habe ihm immer wieder gezeigt, dass ein Vorschlag, der auf breite Ablehnung stösst, einfach nicht gut sei. Genau dies kritisiert Bernhard Pulver an Bundesrat Berset. Es brauche den Dialog, man müsse die Akteure an einen Tisch holen und gemeinsam Lösungen finden.

 

Im Beitrag praxis gsundheit «Insel Gruppe VRP Bernhard Pulver: Weg mit unsozialen Kopfprämien» diskutiert David Staudenmann mit dem Verwaltungsratspräsidenten des grössten Spitals der Schweiz über Millionenverluste, Chancen, neue Finanzierungsmöglichkeiten fürs Gesundheitswesen und seine Motivation, den Kanton Bern im Ständerat zu vertreten.

Heutige, unsoziale Kopfprämien ersetzen durch einkommensabhängige Prämien

Bernhard Pulver, Verwaltungsratspräsident Insel Gruppe AG

 

Unsere Beiträge bieten Ihnen hochwertige und verlässliche Informationen. Dafür stehen namhafte Expertinnen und Experten, sowie die journalistische Sorgfalt eines erfahrenen TV-Teams.

ExpertInnen:
Bernhard Pulver, Verwaltungsratspräsident, Insel Gruppe AG
Moderation:
David Staudenmann, CEO und Mitinhaber santémedia AG, Moderator medizinischer und gesundheitspolitischer TV-Sendungen
Produktion:
Grazia Siliberti, Mitglied der Geschäftsleitung
Herausgeber:
santémedia AG, Bern, spezialisiert auf Kommunikation im Gesundheitswesen, realisiert seit 2001 eigene, redaktionelle medizinische und gesundheitspolitische TV-Sendungen und ist in der Schweiz Marktführerin in diesem Bereich.
Beitrag erstellt:
15.09.2023
Letzte Überprüfung:
15.09.2023

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