Die Abnützung des Hüftgelenks durch Arthrose kann für Betroffene ein Leben voller Schmerzen bedeuten. Oft kann nur mit dem Ersatz des Gelenks die Lebensqualität zurückgewonnen werden. Immer häufiger führen Chirurgen diesen Eingriff roboterassistiert durch. Seit 2019 setzen die Ärzte des Berner Prothetikzentrum (BPZ), PD Dr. med. Tilman Calliess, Ärztlicher Leiter, und Dr. med. Markus Rohrbach, Zertifizierter Senior Hauptoperateur, auf diese innovative Methode. Patienten wie Markus Grossniklaus, der unter einer schweren Hüftabnützung litt, wurde roboterassistiert operiert. Die Präzision und der schonende Eingriff ermöglichen rasch die Rückkehr in den Alltag und in ein schmerzfreies Leben. Das Team von santemedia durfte den Patienten auf seinem Weg zum neuen Hüftgelenk begleiten und seine Erfahrungen dokumentieren.
Markus Grossniklaus kennt die Belastung eines abgenutzten Hüftgelenks nur zu gut. Nach einem Unfall, der viele Jahre zurückliegt, begannen vor einigen Jahren Schmerzen im Hüftgelenk. Ursache war wohl eine Fehlstellung, die auf den damaligen Unfall zurückzuführen ist. Das Leben wurde immer mühsamer, die Schmerzen in der Hüfte nahmen zu. Kampfsport, Tauchen und Fallschirmspringen liebte er, aber mit der Zeit musste er dies aufgeben. Der Alltag wurde zunehmend mühsam, sich bücken, Schuhe anziehen u.a.m. waren schmerzhaft. Ein kurzfristig angesetzter Termin bei Dr. med. Markus Rohrbach schaffte Klarheit. Die Diagnose war eindeutig: Bei einer Hüftarthrose wie bei Markus Grossniklaus bieten konservative Behandlungsmethoden nur noch kurzfristig Erfolg. Markus Rohrbach empfahl daher den Ersatz des Gelenks. Die Operation sollte roboterassistiert durchgeführt werden.
Die einstündige, roboterassistierte, Hüftprothesen-Operation ist sehr gut verlaufen. Unser Patient konnte nach wenigen Stunden aufstehen und das Spital nach zwei Tagen verlassen. Dies ist ein Standard-Verlauf, wie wir ihn heute kennen.
Dr. med. Markus Rohrbach, Zertifizierter Senior Hauptoperateur, Berner Prothetikzentrum BPZ
Die Vorteile der roboterassistierten Chirurgie
Im BPZ wird bei der roboterassistierten Operation ein 3-Punkte-Modell angewandt: Zunächst erfolgt eine präoperative Planung, die den Patienten bereits eine hohe Sicherheit bietet. Während der Operation sorgt die Robotik für eine präzise Umsetzung der geplanten Massnahmen. Der dritte Punkt ist die Möglichkeit, während der Operation Echtzeit-Messungen vorzunehmen, um letzte Anpassungen vorzunehmen, sodass das Ergebnis am Ende mechanisch perfekt ist. Die Herausforderung bei diesem Verfahren liegt für den Chirurgen darin, die Prothesenkomponenten – Pfanne und Schaft – so einzusetzen, dass sie eine lange Haltbarkeit und optimale Funktion gewährleisten. Gleichzeitig profitieren Patienten von der Robotik, da der Eingriff weniger invasiv ist, die Genesung beschleunigt wird und die Komplikationsrate sinkt. Dennoch bleibt die Rolle des Chirurgen entscheidend: Er übernimmt die präzise Planung und das Management des Eingriffs, während die Robotik die hochpräzise Positionierung der Prothese unterstützt.
Schnelle Genesung und Rückkehr zum aktiven Leben
Bereits wenige Stunden nach der Operation können Patienten erste Schritte gehen. Mit einem gezielten und gut abgestimmten Physiotherapieprogramm ist es in der Regel möglich, nach sechs bis acht Wochen wieder normal zu gehen. Diese rasche Genesung ermöglicht es den Patienten, schneller in ihren Alltag zurückzukehren und ihre Lebensqualität deutlich zu steigern. Für Markus Grossniklaus bedeutet dies nicht nur die Aussicht auf ein schmerzfreies Leben, sondern auch die Möglichkeit, zu seinen früheren Hobbys und Aktivitäten zurückzukehren, die ihm so lange verwehrt blieben. Er kann sich nun auf eine Zukunft freuen, und Aktivitäten nachgehen, die ihm zuvor aufgrund der Schmerzen nicht mehr möglich waren.