Die KI im Gesundheitswesen steckt in den Kinderschuhen, Verantwortung klären, Vertrauen und Akzeptanz schaffen bei Ärzten und Patienten – und der Bund wird von der KI überrollt. Dies ist die komprimierte Version der rund 45 Minuten Talk inkl. Aussagen von Exponenten ausserhalb des Rings. Das höchst spannende Gespräch im Ring von BOXENBERN zwischen den Experten Mathis Brauchbar und Axel Rominger fördert Tatsachen zu Tage, die uns einerseits erschrecken sollten und andererseits auch Hoffnung vermitteln. Der Spannungsbogen zum Thema ist entsprechend gross.
KI ermöglicht dem Arzt mehr Menschlichkeit dank Optimierung von Prozessen und mehr Effizienz, das sagt Mathis Brauchbar. Aus anderen Ländern weiss man, dass ein Arzt pro Woche rund ein Tag weniger am Bildschirm verbringt, wenn KI richtig eingesetzt wird. Damit die Schweiz dorthin kommt, benötigen wir eine Vision der KI im Gesundheitswesen. Das wäre Sache des Bundes, diese Vision fehlt gemäss Peter Indra, Amtschef Amt für Gesundheit Kanton Zürich. In der Frage der KI hat der Bund die Hoheit, gibt die Rahmenbedingungen vor.
Axel Rominger spricht das Thema Angst an. Wir müssen auf breiter Ebene diese Angst nehmen und Vertrauen in diese «Black Box» KI schaffen. Das Verhältnis Mensch-Maschine ist schwierig, und wird in der Zukunft so manche Diskussion hervorrufen. Denn: wer sitzt im Driverseat? In den kommenden Jahren ist es noch der Mensch. Wie sieht es in 10, 15 Jahren aus? Wer entscheidet und wer trägt schlussendlich die Verantwortung, wenn beispielsweise KI-basiert Diagnosen gestellt werden? In jedem Fall sind KI-basierte Systeme lernende Systeme. Sie sind jedoch nur so gut wie die Daten, die man zur Verfügung stellt. Deshalb der Appel von Mathis Brauchbar: Wir benötigen Schweizer Daten, damit die KI nicht mit chinesischen Daten lernt und Schweizer Patienten auf einer falschen Basis unterstützt.
Zurück zum Anfang: Die KI im Schweizer Gesundheitswesen steckt in den Kinderschuhen. Grösstmögliche Sorgfalt bei der Implementierung ist unabdingbar, damit Akzeptanz und Vertrauen wachsen können. Sonst könnte uns der KI-Tsunami im Gesundheitswesen überrollen.
Am 14. März 2025 beim Schlagaustausch im Ring von BOXENBERN:
Mathis Brauchbar, Beauftragter für Wissenstransfer des Schweizer Nationalfonds im nationalen Forschungsprogramm «Digitale Transformation» und Co-Autor der BAG-Studie KI im Schweizer Gesundheitswesen, Partner von advocacy
Prof. Dr. med. Axel Rominger, Klinikdirektor und Chefarzt Universitätsklinik für Nuklearmedizin, Inselspital, Universitätsspital Bern, Gruppe AITT (Artificial Intelligence and Translational Theranostics)
Der Schlagaustausch im Ring ist eine Eventreihe von santemedia. Seit 2016 findet während der Sessionen der Eidgenössischen Räte ein verbaler Schlagaustausch zu gesundheitspolitischen Themen im Ring von BOXENBERN statt.
Die Einladungen für den Schlagaustausch im Ring werden jeweils zu gegebener Zeit verschickt. Teilnahme ausschliesslich auf persönliche Einladung und bestätige Anmeldung.
WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN PFIZER UND ENOVIS FÜR IHRE UNTERSTÜTZUNG!