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Schlagaustausch im Ring: Qualitätsnachweis Voraussetzung für Zugang zum «Honigtopf KVG»

Dass das KVG ein Honigtopf ist, ist unbestritten. Zu viele Akteure bedienen sich zu Lasten der Prämienzahlenden. Wer sich daran bedienen darf zu welchen Bedingungen, ist die grosse Frage. Nationalrätin und SGK-Präsidentin Barbara Gysi und Felix Schneuwly, Präsident Bündnis Freiheitliches Gesundheitswesen, waren sich in einem Punkt einig: Der Qualität einer medizinischen Leistung muss massiv mehr Bedeutung zukommen. Stand heute: Gleichgültig, welche Qualität ein Leistungserbringer abliefert, die Leistung wird bezahlt. Aber wie machen wir das? Der verbale Schlagaustausch im Ring von BOXENBERN konnte einige Antworten liefern.

​Die Botschaft von Felix Schneuwly ist unmissverständlich: Leistungserbringende, welche die Qualität nicht ausweisen, dürfen nicht zu Lasten des KVG abrechnen. Denn heute würden, wie er ausführt, Tarifverträge genehmigt, unabhängig von der Qualität der Leistung und somit dem Wohlergehen der Patienten. Seine Vision: Auch Behandlungsziele müssen in die Vergütung einfliessen. Damit entfällt die Garantie auf Vergütung. Felix Schneuwly will das KVG um zwei Drittel kürzen, unnötige Artikel streichen und den Art. 32 KVG (WZW-Kriterien) überarbeiten.

Für Barbara Gysi hat das Aufzeigen und das «Abliefern» von Qualität ebenso hohe Priorität. Mögliche Gedanken, wie schlechte Qualität geahndet werden könnte, sind weniger Geld für schlechte Leistung oder der Entzug der Zulassung. Die Zulassung erteilen heute die Kantone. «Wer die Zulassung steuert, soll die Qualität kontrollieren», sagt sie. Damit sind wir bei der Rolle der Kantone. Die Kantone sollten ihre Rolle gemäss Barbara Gysi behalten. Aber die Kantone müssten gezwungen werden, zusammenzuarbeiten, Regionen zu bilden, gerade in der Spitalplanung. Die SP-Nationalrätin bringt die Wünsche der Bevölkerung ins Spiel: Die Menschen in der Schweiz wollen eine wohnortsnahe Versorgung, die Bevölkerung will auch keine Einschränkungen. Sie plädiert dafür, unser System von der Versorgung her zu denken.

 

Statements aus dem Ring von BOXENBERN beim 33. verbalen Schlagaustausch von Barbara Gysi, Nationalrätin SP/SG und Präsidentin SGK, Felix Schneuwly, Präsident Bündnis Freiheitliches Gesundheitswesen, Thomas Bührer, Direktor Hirslanden Bern, Manuel Ackermann, Leiter Public Affairs, santésuisse

Etliche Vertretende von Krankenversichern waren am Ring im Boxkeller von BOXENBERN. Die Krankenversicherer verfügen heute über Unmengen von Daten, die für die Qualitätskontrolle verwertbar wären. Diese Daten sind jedoch nicht einheitlich – und welcher Leistungserbringer hat ein echtes Interesse daran, dass solche Daten ausgewertet und publiziert werden?

Thomas Bührer, Direktor Hirslanden Bern, brachte genau das Thema ins Spiel. Er bezieht die Ärzte laufend ein und holt sie somit «an Board». Denn es stehen ihm genügend Daten zur Verfügung. Die Kosten- und Qualitätsdiskussion wird dort geführt, wo auch die Leistung erbracht wird – ein Modell, mit dem Thomas Bührer gut fährt.

Fazit der Redaktion: Gegen den Gedanken, mehr Qualität ins Spiel zu bringen, wehren sich kaum Akteure. Die Antworten, wie ein solcher Paradigmenwechsel von «Vergütung einer Leistung zu Vergütung der Qualität der Leistung» umgesetzt werden soll und wer schlussendlich an vorderster Front politisch die Fäden zieht, wird sich zeigen.

Der Schlagaustausch im Ring ist eine Eventreihe von santemedia. Seit 2016 findet während der Sessionen der Eidgenössischen Räte ein verbaler Schlagaustausch zu gesundheitspolitischen Themen im Ring von BOXENBERN statt.

Die Einladungen für den Schlagaustausch im Ring werden jeweils zu gegebener Zeit verschickt. Teilnahme ausschliesslich auf persönliche Einladung und bestätige Anmeldung.

WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN PFIZER, GROUPE MUTUEL UND VISTA AUGENKLINIKEN & PRAXEN FÜR IHRE UNTERSTÜTZUNG!

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